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Regeltafel für die deutsche Zeichensetzung
I. Ausrufezeichen und Fragezeichen
İçindekiler
1. Eine Frage schließt mit einem Fragezeichen:
Wo warst Du? Bist Du da? Du bist doch gesund? Ob er sie gesehen hat?
Aber: Er fragt, wo ich wohne. (Das Ganze ist keine Frage!)
2. Eine Aufforderung, ein Verbot oder ein Ausruf schließt mit einem Ausrufezeichen:
Ruf doch mal an! Geh nicht weiter! So ein Unglück! „Nichts im Übermaß!“ sagten die Alten.
II. Der Punkt
steht
1. nach selbständigen Sätzen, wenn sie nicht durch Ausrufe- oder Fragezeichen abgeschlossen sind:
Vor dem Gesetz sind alle Menschen gleich.
2. nach Abkürzungen, die beim Lesen in den vollen Wortlaut aufgelöst werden:
i. a. (gesprochen im allgemeinen), A. D. (gesprochen Anno Domini); aber LKW (gesprochen el-ka-we).
Ausnahmen gibt es vor allem bei Maßeinheiten: m (gesprochen Meter), andererseits k. o. (gesprochen ka-o).
3. nach einer Ziffer, um sie als Ordnungszahl zu kennzeichnen:
der 7. April, Karl V.
Aber: Inschriften, Anschriften, Buchtitel, Überschriften, Unterschriften sowie in andere Sätze eingebettete Zitate werden
im allgemeinen nicht durch einen Punkt abgeschlossen:
Hier ruht Max Müller (Inschrift)
Mit freundlichen Grüßen
Max Müller (Unterschrift)
„Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben“ ist ein weiser Spruch. (Zitat)
Nach dem Punkt von Ordnungszahlen, nach Abkürzungs- und Auslassungspunkten und nach den Anführungszeichen der wörtlichen Rede steht kein satzschließender Punkt: Europa umfaßt England, Frankreich, Deutschland usw. In Spanien regierte einst Kaiser Karl V. Ihm folgte sein Sohn Philipp… Sie sagte: „Ich weiß es nicht.“
III. Das Komma
1. Verknüpft die Glieder einer Aufzählung, sofern sie nicht durch und oder oder verbunden sind:
Feuer, Wasser, Luft und Erde; kleine, unscheinbare Blüten
Aber : ein glückliches neues Jahr
Wir badeten, lagen in der Sonne oder spielten Tennis
Aber: Wir badeten oder lagen in der Sonne.
2. Das Komma steht vor entgegengesetzten Bindewörtern:
Unser Lehrer ist streng, aber gerecht.
Nicht du bist gemeint, sondern ich.
3. Das Komma gliedert Hauptsatzreihen, auch wenn sie durch und oder oder verbunden sind:
Sie las ein Buch, und er saß vor dem Fernseher.
Der Winter war eingezogen, die Äste bogen sich unter dem Schnee.
Die Flut kam, und hätten wir nicht alle geschaufelt, wäre die Strandburg überspült worden.
Aber: Sei so gut und halte mir den Platz frei!
(Tip: Ein Komma steht nur dann, wenn auch ein Punkt stehen könnte!)
4. Nebensätze werden durch Kommas abgetrennt:
Du willst wissen, wo ich gewesen bin?
Hunde, die bellen, beißen nicht.
Der Sternhimmel war so klar, daß wir die Milchstraße sehen konnten.
5. Wie Nebensätze werden auch bestimmte Wortgruppen behandelt, wenn sie mehr als die Grundform (Infinitiv) mit zu enthalten oder wenn man ein seiend oder habend hinzusetzen könnte:
Sie bat mich, ihn zu grüßen.
Von aller Welt verlassen, gab er die Hoffnung dennoch nicht auf.
Seit langem ohne Arbeit, verfiel er schließlich dem Alkohol.
Den Schirm in der Hand, verließ er das Haus.
6. Zwischen der wörtlichen Rede und dem nachfolgenden Begleitsatz steht ein Komma, wenn ihm kein Ausrufe- oder Fragezeichen vorhergeht:
„Es ist möglich“, sagte sie, „daß ich morgen verreise.“
Aber: „Halt!“ rief er. „So?“ fragte sie.
7. Beisätze (Appositionen), Einschübe, Nachträge, Anreden und deutlich von ihrer Umgebung abgehobene Ausrufe werden durch Kommas vom umgebenden Satz getrennt:
Gutenberg, der Erfinder des Buchdrucks, wurde in Mainz geboren.
Heinrich, der Wagen bricht.
Ach, es war zu spät.
8. Vor Beinamen steht kein Komma:
Friedrich der Große
9. Ort und Datum werden durch Kommas getrennt:
Erlangen, den 5. November 2000
IV. Das Semikolon (der Strichpunkt)
steht zwischen Sätzen, die ihrer Form nach vollständig sind, aber zusammen eine inhaltliche Einheit bilden:
Die Schrift ist nicht zum Schreiben da; sie dient vielmehr dem Leser.
V. Doppelpunkt
1. Der Doppelpunkt leitet die wörtliche Rede ein; sie beginnt dann mit einem Großbuchstaben:
Der Bundeskanzler sagte: „Wir werden siegen, weil wir siegen müssen.“
2. Der Doppelpunkt dient auch als Hinweis, daß etwas Wichtiges folgt, z.B. eine Aufzählung oder eine Zusammenfassung:
Zur Schulgemeinde gehören: die Eltern, die Lehrer und die Schüler.
3. Nach dem Doppelpunkt wird meist groß geschrieben, wenn ein ganzer Satz folgt:
Zusammenfassend kann man sagen: Die Eltern, die Lehrer und die Schüler bilden die Schulgemeinde.
4. Sonst richtet sich die Groß- und Kleinschreibung nach dem ersten Wort:
Wir beobachten: Rotkehlchen, Blaumeisen und andere Vögel. Es sollten gehört werden: die Schriftsteller, die Journalisten und die Verleger.
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VI. Anführungszeichen
Anführungszeichen umschließen die wörtliche Rede und andere Ausdrücke, die nur angeführt werden oder die man nicht ganz ernst meint:
„Warum kommst du nicht?“ fragte die Mutter. Ich lese „Wilhelm Meisters Lehrjahre“.
Es starben „nur“ zehntausend Menschen im Straßenverkehr. Das ist der sogenannte „Fortschritt“.
VII. Auslassungszeichen (Apostroph)
1. Der Apostroph deutet an, daß Laute ausgelassen sind:
Das war’s. (In diesem Fall wird das verkürzte es ohne Zwischenraum angehängt.) ‘s ist gut. (Beachte hier die Kleinschreibung am Satzanfang!)
2. Die Befehlsform wird ohne Apostroph geschrieben:
sag! (oder sage!), laß!
3. Die allgemein üblichen Verschmelzungen von Verhältniswort und Artikel werden ohne Apostroph geschrieben:
ins Zimmer, aufs beste, fürs erste
4. Den Genitiv (Wes-Fall) von Eigennamen, die auf einen s-haltigen Laut enden, schreibt man mit Apostroph, wenn kein Artikel davorsteht:
Aristoteles’ Werke (aber: die Werke des Aristoteles), Karl Marx’ Schriften, Josef Kainz’ Schauspielkunst
VIII. Klammern
Klammern treten stets paarweise auf; sie umschließen Einschübe, Erläuterungen und Zusätze. (Beispiele in diesem Text.)
IX. Gedankenstrich
1. Der Gedankenstrich kündigt ein Abbrechen oder eine überraschende Wendung an:
Herausgekommen ist – gar nichts.
Er ist – aber lassen wir das.
2. Paarweise auftretende Gedankenstriche umschließen Einschübe anstelle von Klammern oder Kommas:
Die Rechtschreibung – das weiß doch jeder – läßt sich nicht im Handumdrehen lernen.
X. Auslassungspunkte
Durch drei Punkte deutet man an, daß Wörter ausgelassen sind:
Wer einmal lügt … Daß dich der … !